MK 2

Proberäume für Musiker sind rar gesät. Meist sind sie zu teuer. Oder der Vermieter fürchtet den Krach. Bis sich mal eine Tür auftut, können Jahre vergehen. Auch wer mit einer cleveren Idee bei einer Bank vorstellig wird, kann bös auflaufen. „Ich versteh' Sie ja, aber ...“ Thilo Illgner (Jahrgang 1961) hat das Doppel „Proberaum – Innovative Idee“ gemeistert.

Thilo Illgner ist Musiker und kann ein Lied davon singen, wie hart es ist, einen vernünftigen Proberaum zu finden. Vernünftig bedeutet bezahlbar und sicher. Gitarren, Schlagzeug und Verstärker gehen ganz schön ins Geld, wusste er, als er 1983 in Mannheim BWL studierte und nebenbei in der NDW-Band „Die Idole“ Musik machte und der Proberaum ausgeräumt wurde.

Thilo Illgner, der wie eine jüngere und gesündere Ausgabe von Deep Purple-Keyboarder Jon Lord ausschaut, ist stolz darauf, was er geschaffen hat. Heute gehört ihm das von Musikern viel besungene MK2 mit seinen 45 Räumen für Bands, Künstler, Tonstudios etc.

"Ein solches Haus gibt es in ganz Baden-Württemberg nicht mehr", sagt er über "die feste Größe in der Ortenauer Künstlerszene". Er ist alleine verantwortlich, und alles ist genau so, wie er es will. Jeder Raum ist bezahlbar und sicher.

Gekürzte und bearbeitete Fassung aus 2020

Aus:  Mensch, Nordwest!  Ein Buch über Wandel, Werte und Miteinander.

Text: Pascal Cames / Foto: Jigal Fichtner

Herausgeber: Stadt Offenburg, Bauservice © 2016

Seit 12 Jahren ist das Musik- und Kulturzentrum MK2 im ehemaligen Offenburger Kasernengebäude an der Lise-Meitner-Straße beheimatet. Es ist einer der wenigen Farbkleckse im ansonsten recht trostlosen Gewerbe- und Industriegebiet Holderstock  -  im metaphorischen Sinn.

Viele Musiker*innen, Fotograf*innen, bildende Künstler*innen, Maler*innen, Werkstätten und Vereine haben im MK2 nicht nur einen Raum gefunden, in dem sie sich gegen kleines Geld kreativ entfalten können. Das MK2 ist für sie zu einer "Heimstätte" geworden, sagt Betreiber Thilo Illgner.

Das MK2-Gebäude ist ordentlich in die Jahre gekommen und erinnert mehr an Ostberlin Anfang der 1990er-Jahre, als ans gutbürgerliche Badnerland. Aber hat sich wahre Keativität nicht schon immer aus dem Mangel gespeist?

Gekürzte und bearbeitete Fassung aus 2020

Aus:  SALMEN  Freiheit-Kultur-Lebensart, #4 / 2019

Text: Uli Kammerer / Fotos: Braxart

Herausgeber: Stadt Offenburg, Fachbereich Kultur © 2019

Ich habe mich diese Woche mit dem Betreiber des Musik und Kulturzentrums Offenburg (kurz »MK2«) getroffen und mich mit ihm über sein Label, seine neue CD-Veröffentlichung und den Event-Club »Black Box« unterhalten. Thilo Illgner hat sich mit dem »MK2«, das er nun bereits seit zwölf Jahren betreibt, einen Traum verwirklicht. Nicht nur sein Traum ist damit in Erfüllung gegangen, denn in dem ehemaligen Kasernengebäude auf dem Holderstockgelände hat er eine Heimstätte für viele Musiker und Künstler geschaffen. Von der anfänglichen Vermietung von Proberäumen und Ateliers hat sich das »MK2« zwischenzeitlich zu einer festen Größe in der Offenburger Musik- und Kulturszene entwickelt.

Illgner ist aber nicht nur der Betreiber des Ganzen, sondern auch sein eigenes Tonstudio »crossfadeSTUDIOS« sowie sein Plattenlabel »bluebirdrecords« sind im »MK2« beheimatet. Und die Live-Location »Black Box« hat für Musik, Events, Konzerte und Kleinkunst ihre Türen geöffnet.

Gekürzte und bearbeitete Fassung aus 2020

Aus:  Offenburger Tageblatt  Die Claudio-Esposito-Kolummne "Hey, was geht ab?", 14.11.2014

Text: Claudio Esposito / Foto: Thilo Illgner

Herausgeber: Reiff Verlag KG, Offenburg © 2014

Zitat

“Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.”
Friedrich Nietzsche